Neue Prüfungen braucht das Land…

Heute früh erhalte ich einen Screenshot von einer Kollegin von 2 Artikeln aus der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Pädagogik“ zum Thema Prüfungskultur im digitalen Wandel.

Im Briefkasten liegt dann die neue Ausgabe der FSU Englisch zum Thema Alternative Prüfungsformate.

Und gestern Abend erhalte ich die Zusage, dass der Spanischlehrerkongress in Dresden 2023 das Thema Alternative Prüfungskultur im Spanischunterricht spannend fände.

Es scheint, als ob plötzlich der Knoten geplatzt ist und alle Welt spricht von Alternativen Prüfunfsformaten… endlich. Und dann überlege ich doch wieder eine Klausuraufgabe „Write a Blog entry“ und meine Schüler:innen schauen mich fragend an, während sie alleine vor der Klausur, mit einem Stift in der Hand sitzen, was es damit auf sich hat. Es wird allerhöchste Zeit.

Neue Formate erfordern Mut, aber vor allem auch Arbeit und Zeit. Das ist, glaube ich, der entscheidende Faktor zurzeit, weshalb Kolleg:innen noch etwas zögerlich sind. Denn Zeit ist wertvoll. Natürlich ist es zeitaufwendiger, snapbooks anfertigen und zu bewerten als Klausurseiten durchzulesen und mit bekannten Kriterien zu bewerten. Auch die Tatsache, dass man im Mikrokosmos Schule mit viel Engagement Dinge anstößt, die dann aber im Mikrokosmos kaum oder sehr zeitversetzt Auswirkungen zu scheinen haben in vielen Bundesländern und dann final nur Klausuren geschrieben werden, ist wenig motivierend.

Dennoch empfiehlt es sich, dass ein Team eines Fachbereichs für ein Schuljahr einen Piloten entwickelt, auswertet und vorstellt. Das Material ist dann übertragbar im nächsten Jahr und neue Kolleg:innen trauen sich, auch wenn sie zeitlich eingespannt sind.

In unserem Fachbereich Spanisch fangen wir mit kleinen Dingen an: so dürfen Schuler:innen nun „Spickzettel“ mit in die Klausur nehmen, die vorher nach gemeinsam erstellten Kriterien angefertigt werden. Die Resonanz war sehr positiv.

Bald probieren wir sog. Murmelphasen aus: die Schuler:innen erhalten die Klausur und haben dann 5 min Zeit, sich darüber auszutauschen bevor sie individuell bearbeiten. Und wir testen bald das Konzept einer gruppenklausur, gemeinsam als Team, so dass die Erstellung aufgeteilt werden kann.

Kleine Schritte, die aber große Wirkung zeigen können. Wenn man nun also das Thema in allen Fachzeitschriften liest, kann man sich nicht abschrecken lassen, sondern überlegen, in welchem Rahmen man es in seinem Unterricht oder Fachbereich klein ausprobieren kann 🙂

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